August 2021
17 Ranger, 10 Tage und 8 Kanus – so könnte eine Kurzfassung vom Northtrail klingen. Doch das lässt viele einzigartige Erlebnisse aus, daher nun ein etwas ausführlicherer Bericht. Alles begann 2019...
...mit dem Traum die Pfadranger mit nach Schweden zu einer abenteuerreichen Reise mitzunehmen – die Idee des Northtrails war geboren. Ein Jahr später waren wir mitten in einer globalen Pandemie wo Reisen ins Ausland sehr ungewiss waren, aber wir haben Gott vertraut, gebetet und weiter geplant. Wenige Monate bevor es losgehen sollte, gingen die Zahlen tatsächlich zurück eine Reise nach Schweden schien möglich und die Teilnehmerplätze füllten sich. Bei einem Vortreffen haben wir die Aufgaben verteilt, so konnten Pfadranger und Leiter gemeinsam ihr Essen, die Route, Andachten und Spiele planen. Sogar die Packliste wurde von zwei Pfadrangern geschrieben! Am 19. August trafen sich dann die ersten Ranger um gemeinsam einkaufen zu gehen, vier komplett überfüllte Einkaufswagen waren ihr Beute. Mit allen Teilnehmern wurden anschließend die Vorräte sortiert und in wasserdichte Tonnen verpackt. Diese wurden dann mit dem Gepäck in die Autos verladen und alles war bereit.
Am nächsten Morgen starteten wir dann mit den Autos vom Hauptbahnhof nach Rostock. Von dort ging es mit der Fähre nach Trelleborg und nochmal sechs Autostunden später kamen wir bei dem Kanuverleih an. Dort bekamen wir eine Einweisung auf Englisch wie das funktioniert mit dem Beladen, Fahren und Anlanden der Kanus. Danach ging es auch schon ans Packen der Boote und jeder suchte sich einen Partner mit dem er die erste Etappe paddeln wollte. Die war zum Glück nicht so weit sodass wir am frühen Abend an einer schönen Insel anlegten. Darauf folgte dann Baden, Schlafplatz herrichten und Essen kochen. Besonders schön ist in Schweden, dass man einfach Feuer machen darf – natürlich mit ausreichend Abstand zu Bäumen und trocknem Gesträuch. Das Wetter in den ersten Tagen war so gut, dass einige sich sogar entschieden auf ein Biwak (trockener Unterstand aus einer Plane) zu verzichten und sich einfach auf die Wiese gelegt haben. In den folgenden Tagen lernten wir uns immer besser kennen, wechselten die Paddelpartner und lernten in verschiedenen Andachten was König David aus der Bibel mit Gott erlebt hat. Es war sehr interessant zu sehen wie unterschiedlich jede Insel war, manche sehr felsig andere windig, es gab große und kleine Inseln jede irgendwie einzigartig. Genauso war es auch bei den Schlafplätzen, da gab es die verschiedensten Konstruktionen mit Hängematten, auch die Form der Biwaks war bei jedem anders. So haben wir auch gelernt, dass jeder von uns einzigartig ist – niemand ist genauso wie ein anderer und das ist gut so. Gott hat sich jeden von uns so ausgedacht, wie wir sind, das ist sehr praktisch, weil wir uns gegenseitig gut helfen können, weil jeder etwas Anderes gut kann.
Besonders wichtig war das für uns als das Wetter schlechter wurde und wir einen halben Tag im Regen gefahren sind. Da war es gut, dass abends jeder mit dem was er gut konnte seinen Teil beigetragen hat. Einige haben die Biwaks aufgebaut, andere Feuer gemacht wieder andere haben Essen gekocht und so weiter. Apropos Essen, das war echt der Hammer. Wir haben die ganze Zeit keinen Kühlschrank gehabt also musste sich das Proviantteam Mahlzeiten überlegen die nur Lebensmittel enthalten, die nicht gekühlt werden müssen und sich trotzdem lang genug halten. Trotz dieser Einschränkungen haben wir jeden Tag sehr abwechslungsreich und extrem lecker gegessen. Da an den letzten Tagen kaum noch Sonne durch die Wolken kam haben wir viel Kleidung am Feuer getrocknet, wodurch bald alles nur noch nach Rauch roch ;-) Das Trocknen abends haben wir meist mit Lobpreisliedern oder Mäxle spielen verbracht (Mäxle ist ein Würfelspiel). Am vorletzten Abend gab es noch eine Diskussionsrunde zum Thema Berufung, also warum Gott uns in die Welt gesetzt hat und was wir machen sollen. Einer der Punkte war das Gott sich wünscht, dass wir ihn als Herrn in unserem Leben anerkennen und das Leben als Kind Gottes genießen. Damit wir rechtzeitig mit den Autos zurück fahren konnten mussten wir am letzten Abend zeitig in die Schlafsäcke da es morgens noch vor dem Frühstück eine Etappe zu paddeln galt. Die haben wir aber auch erfolgreich absolviert, sodass wir müde und einige auch erschöpft am Kanuverleih die Boote zurückgeben konnten (natürlich wurden die vorher noch saubergemacht). Auf der Rückfahrt haben wir uns lange unterhalten, Musik gehört oder geschlafen. Nachdem wir uns nochmal in einem schwedischen Supermarkt mit allerlei Dingen eingedeckt haben, ging es dann über die Fähre zurück nach Deutschland und schließlich nach Hause. Insgesamt waren es wunderbare Tage, in denen wir die Natur genießen konnten, uns besser kennengelernt und Erfahrungen fürs Leben gesammelt haben. DANKE Gott, dass diese Zeit möglich war und du uns beschützt hast.
PS.: Natürlich gäbe es noch viel mehr zu erzählen, zum Beispiel von dem Nachtgeländespiel auf der zugewachsenen Insel, aber um davon zu erfahren müsst ihr einfach mal die Teilnehmer selber fragen ;-)